15. World Games of Mountainbiking, Saalbach-Hinterglemm, 07.09.2013

Am frühen Morgen des 06.09.13 macht sich das Draht Binder Racing Team, vertreten durch Norbert Geisler, Björn und Bianca Krause, auf nach Saalbach-Hinterglemm, um am Samstag die Marathon-Königsdistanz (knackige 80 km und 3600 Höhenmeter) der World Games of Mountainbiking in Angriff zu nehmen.

Seit einigen Jahren sind die World Games fester Bestandteil unseres Rennkalenders und unser Wochenend-Trip weist feste Rituale auf: Eintreffen in Saalbach gegen Mittag, Essen im Spielberghaus, Einchecken im Haus Talblick, Shuttle auf den Schattberg, Einradeln zum Westgipfel, Abfahren auf dem Hackelberg-Trail, Bike-Check, Pastaparty, Poofe…

Samstag um 09.00 Uhr fällt der Startschuss für alle Biker: 31 km, 42 km, 58 km und 80 km stehen zur Auswahl – entscheiden kann man sich unterwegs. Dementsprechend das Tempo: Die Kurzstreckler geben von Anfang an Gas, wohingegen die Langdistanzler ihre Kraft einteilen müssen.

Es läuft gut. Meinetwegen könnte es etwas kühler sein – mein Fahrradcomputer zeichnet eine maximale Temperatur von 38 °C auf. Auf dem Zwölferkogel dann die Durchsage: „… Bianca Krause – fünfte Frau…“ Wie viele werden die lange Strecken fahren ? Und zu welcher Altersklasse gehören sie ? Einige Damen sind für die Sonderwertung „Mountain Hero“ gemeldet und müssen somit 80 km fahren. Soll ich lieber auf 58 km abbiegen und meine Treppchen-Chancen verbessern ??

Saalbach

Ich biege nicht ab – es zieht mich magisch weiter. Immerhin trete ich hier als Langstreckenspezialistin an. 58 km ? Pah – ist mir zu wenig… Dazu kommt, dass ich Björn fest im Visir habe. Er fährt von Anfang an einige hundert Meter vor mir. Bergab düst er immer wieder davon, aber an den Bergen kann ich mich stets herankämpfen. In der Talschluss-Runde und am letzten Berg mobilisiere ich meine letzten Reserven und kann den Abstand auf ca. 100 m verringern. Leider bekomme ich kurz vor knapp einen Krampf und springe vom Rad – ich habe es ausgereizt ! Aber ab jetzt geht es nur noch bergab, der Zielsprecher ist schon zu hören.

Ich komme nach 6h 38min als vierte Frau ins Ziel – hoffentlich ist eine davon unter 40, das würde mir einen Podiumsplatz sichern. Und tatsächlich, ich bin dritte geworden, Glück gehabt. Denke ich, bevor ich die Ergebnisse der 58 km checke: Dort hätte ich in meiner Altersklasse gewinnen können. Hätte, hätte, Fahrradkette… Es ist wie es ist und ich bin stolz auf und glücklich über meine Bronze-Medaille. Außerdem bin ich reicher um die Erfahrung, dass ich auch zum Ende eines langen, harten Rennens noch mehr Kraft mobilisieren konnte als ich dachte.

Björn ist zufrieden mit seiner Leistung – für seinen Geschmack müßte das Rennen weniger steil und mit technischeren Abfahrten gespickt sein. Norbert hat leider Pech – in der (!) Auffahrt zum Zwölferkogel schlitzt er sich den Reifen auf, muß flicken, stopfen, pumpen und auf die 58 km abbiegen. Und wird sogar noch 11. – nicht auszudenken, was da möglich gewesen wäre…

Nach dem Rennen sitzen wir gemütlich auf der Terrasse, trinken Bier und Prosecco und diskutieren jeden Stein und jede Wurzel des Rennens. Und dann geht es zum zweiten Marathon des Tages: Nach der Siegerehrung rocken Gerry & Gary das Zelt und wir punkten in unserer Paradedisziplin, dem Bierbank-Dancing. Um 0.30 Uhr liegen wir wieder in der Koje, sind heiser und taub…. und extrem happy – was für ein schönes Wochenende!