18. Kellerwald-Marathon in Gilserberg

Alle Jahre wieder… ach nee – das hatten wir ja letztes Jahr schon ;o)

Flotte 365 Tage sind vorbei und nach einem Wimpernschlag steht man wieder mal im Gilserberger Startblock. Alle sind gaaanz schlecht durch den Winter gekommen, haben gaaar nicht trainieren können und erwarten üüüberhaupt nichts von diesem ersten Wettkampf der Saison… Und kaum verhallt der Startschuss, steht man in einer Staubwolke und alle sind mit Knallgas davongeheizt…

Eigentlich ist dieses Jahr alles wie immer. Voller Vorfreude sind Natascha, Ingo, Björn, Nina, Hans-Jürgen und ich nach Gilserberg gereist. Aber ich hardere schon die ganze Woche mit mir: Unsere Vorbereitung im Vinschgau lief perfekt und auch die letzte Trainingseinheit zu Hause attestierte eine gute Form fürs Rennen. Leider machen mir die Birkenpollen heftig zu schaffen und ich überlege, ob ich statt der 80 km dieses Jahr nur 40 km oder lieber gar nicht fahren soll.

Die Birkenblüte ist im Kellerwald zum Glück noch nicht so weit wie zu Hause, aber trotzdem zögere ich bis zum Schluss und stehe wie ein hypnotisiertes Kaninchen vor dem Nachmeldezettel. Alles ist ausgefüllt, bis aufs Kreuzchen bei der Streckenlänge… 40 – 80 – 40 – 80 ?? Ich warte auf eine Eingebung, ein Zeichen… aber nix passiert.

Später ist Roland mein persönliches Orakel: „Fahr 40 ! – Hab einfach Spaß“ – Bingo ! Ich kreuze 40 km an und melde mich nach. Oder hätte ich vielleicht doch lieber 80 ankreuzen sollen ? Ich gehe mir und allen anderen auf die Nerven. Ich spiele sogar mit dem Gedanken, mich noch kurz vor dem Rennen umzumelden. Oder doch nicht ? Also, so eine Strecken-Hampelei hatte ich noch nie…

Am Rennmorgen sind alle Autoscheiben gefroren – das Thermometer zeigt bescheidene 0 °C an. Natascha, Nina, Ingo, Björn und Hans-Jürgen fahren sich ein, stellen sich in den Startblock und düsen pünktlich um 9.00 Uhr auf die 80 km und 2000 Hm. Für mich fällt der Startschuss um 10.00 Uhr und ich bin jetzt ganz zufrieden mit meiner Entscheidung. Ich rechne mit ca. 2 h Fahrzeit und da kann ich ordentlich Gas geben – ohne Angst vor Krämpfen ! Es läuft perfekt und ich komme sehr gut mit dem Renntempo zurecht. Nach 2h08min passiere ich die Ziellinie und weiß nicht, wie ich es in den letzten Jahren geschafft habe, eine weitere Runde zu fahren !!

Ich werde insgesamt 5. Frau der 40 km und sogar AK-1. – whow ! Alles richtig gemacht ;o)

Natascha kommt als 1. Frau der 80er Runde ins Ziel (4h03), knapp gefolgt von Ingo (4h06) und Björn (4h08). Hans-Jürgen ist mega-schnell (4h39), wird AK-2. und Nina rundet den gelungenen Auftakt des Draht Binder Racing Teams mit AK-Platz 3 ab (4h44).

Abends überlege ich noch, welche Zeit ich wohl gehabt hätte, wenn ich die 80 km gefahren wäre und sage mir: STOPP – Denkmaschine ausstellen, Sieg genießen… und einfach mal die Klappe halten ;o)