Marathon in Neheim oder auch Nina sucht das Ziel

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Bianca hatte sich für die Mitteldistanz angemeldet und ich wollte auf der Langstrecke starten. Die Mittwochsbikermädels on Tour. Das Wetter war nicht wirklich einladend, aber zum Start wurde es zumindest von oben trocken. Auf der Langstrecke waren eh schon nicht viele gemeldet, das Wetter änderte daran dann auch nix mehr und ich als einzige Frau. Also ich brauchte nur durchkommen.
Als ich mich im Startblock umgesehen habe waren nur gelbe und grüne Startnummern zu sehen. Unterwegs das gleiche Bild, keine weiteren blauen Nummern. Zwischendurch fragte ich mich schon, ob überhaupt noch jemand die große Runde fahren würde. Auf der ersten Runde war es noch recht voll, doch nach der ersten Streckenteilung wurde es schon deutlich leerer auf der Strecke. Allerdings bei der zweiten Teilung war dann Niemand mehr zu sehen. Weder vor noch hinter mir. Ist schon ein seltsames Gefühl, wenn man 40km niemanden mehr mit Startnummer trifft. Und ich muss sagen, ich habe nicht gebummelt unterwegs. Rennen ist schließlich Rennen. Dann war auch endlich die dritte Runde geschafft und jetzt ging es nur noch wieder zurück zum Ziel. Denkste. Dies sollte sich aber noch als die größere Herausforderung herausstellen. Plötzlich waren keine Pfeile oder Flatterbänder mehr zu sehen. Also umdrehen (dabei hab ich mir noch schön die Kette zwischen Rahmen und Kettenblatt eingeklemmt) und wieder den Berg hoch bis zum letzten Flatterband. Aber ab da gab es keine. Ich war an keinem Schild vorbeigefahren. Also erst mal weiter geradeaus, vielleicht kommt ja doch noch was. Dann kamen schon die ersten Bungalows. Aber keine Schilder. Da fing es plötzlich auch noch an zu schütten. Na prima. Meine Laune ging ordentlich in den Keller. Dank meines Garmins wusste ich zumindest in welcher Richtung das Ziel war und nach kleinem Umweg war ich dann auch tatsächlich wieder auf der offiziellen Strecke. Also nur noch die letzten km an der Ruhr entlang. Aber auch hier bauten sie schon die Strecke ab und an der entscheidenden Stelle fehlte natürlich dann auch wieder jegliche Markierung. Die Sache mit dem Orientierungslauf hatte ich bei der Anmeldung scheinbar überlesen. Also wieder aufs Navi gucken. Zum Schluss bin ich dann durch die sehr volle Fußgängerzone und von der falschen Seite durchs Ziel. Bianca guckte auch etwas komisch, wo ich denn herkam. Sie wartete netterweise schon mit Mütze und Jacke auf mich. Sie war auf der Mitteldistanz auf den zweiten Platz gefahren. Leider musste sie den Sieg 5km vor dem Ziel aus der Hand geben. Siegerehrung war in der Zwischenzeit auch gelaufen. Deshalb drückte man mir meinen Pokal im Ziel in die Hand und netter weise noch eine Standpumpe als Entschädigung. Meinen ersten Sieg hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt.
Die Zielverpflegung war natürlich auch schon abgebaut, deshalb entschlossen wir uns für Pastaparty bei Krauses. Lecker. ☺

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